Christoph Lehmann-Eschenhorn aus Brandenburg lernte in einem vierwöchigen Praktikum das Leben und Arbeiten in China kennen
Brandenburg/Kunshan. Seit August 2016 ist Christoph Lehmann-Eschenhorn bei der Wirthwein Brandenburg GmbH & Co. KG in Kirchmöser beschäftigt, die hochkomplexe Kunststoffkomponenten unter anderem für die Bahn- und Automotiveindustrie herstellt. Hier wird er bald seine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik abschließen. Aufgrund seiner bemerkenswert guten Leistungen im Betrieb und in der Berufsschule ermöglichten ihm Werkleiter Klaus Kinnemann und Ausbilder Bastian König ein besonderes Praktikum.
In Zusammenarbeit mit dem Europäischen Bildungsverbund e.V. aus Magdeburg konnte der 25-jährige einen Monat im chinesischen Kunshan verbringen, wo die international tätige Wirthwein-Gruppe mit einem Produktionsstandort vertreten ist. Kunshan liegt an der Ostküste Chinas, etwa 60 Kilometer von Shanghai entfernt. Die Industriestadt zählt rund 1,66 Millionen Einwohner und im Oktober dieses Jahres war Christoph einer davon. Bereits auf dem Weg vom Pudong International Airport in Shanghai zu seinem Hotel war der angehende Elektroniker von den Dimensionen der chinesischen Architektur begeistert. Im Vergleich dazu wirkte Berlin für ihn fast schon beschaulich.
Da seine Ankunft Anfang Oktober in die „Goldene Woche“ fiel, in der in China die Arbeit ruht, hatte Christoph die Gelegenheit, die neue Umgebung und die Menschen in Kunshan kennen zu lernen. Die Chinesen strahlten eine Art Gelassenheit und Zufriedenheit aus, die er aus deutschen Großstädten so nicht kannte, das hatte Christoph völlig anders erwartet. Von Hektik und Stress keine Spur – „zumindest so lange Chinesen nicht in einem Auto sitzen“, wie Christoph schmunzelnd ergänzt.
Nachdem sich der Brandenburger eingefunden hatte, ging es auch schon an die Arbeit: Werkleiter Kuno Knobloch empfing ihn herzlich im Unternehmen und in den darauffolgenden drei Wochen unterstütze der angehende Elektroniker seine chinesischen Kollegen tatkräftig. Ursprünglich sollte er bei der Umpositionierung von neun der insgesamt 25 Spritzgießmaschinen am Standort Kunshan mitwirken, auf denen die Wirthwein-Komponenten aus Kunststoff hergestellt werden. Doch aufgrund der guten Auftragslage mussten die Maschinen weiter laufen und blieben vorerst an Ort und Stelle. So kam es, dass er seine in Brandenburg erlernten Fähigkeiten in der Instandhaltung und im Werkzeugbau in China einbringen konnte. „Das Werkstatt-Team hat mich super aufgenommen und das gemeinsame Arbeiten lief sehr gut, trotz der Sprachbarriere“ erinnert sich Christoph. Es gebe neben den Gemeinsamkeiten in der Arbeitsweise auch Unterschiede, aber eben diese machten sein Praktikum so interessant.
Doch selbstverständlich war der Auszubildende nicht nur zum Arbeiten in China. Als Highlights seines Aufenthaltes nennt Christoph die Besuche in Shanghai. Neben der weltbekannten Skyline erkundete er auch das Nachtleben der Metropole, in der über 24 Millionen Menschen leben. Gemeinsam mit seinem Kollegen Wu Jianjun und dessen Familie besuchte er den Shanghai Circuit, auf dem die Formel 1 jährlich den Großen Preis von China austrägt, und die historische Wasserstadt Zhujiajiao, die auch als „Venedig Shanghais“ bekannt ist.
Rückblickend vergingen die vier Wochen für Christoph wie im Flug. Er machte unvergessliche Erfahrungen und erkundete einen für ihn bisher unbekannten Teil der Welt. Besonders die Zusammenarbeit mit seinen chinesischen Kollegen bereitete ihm großen Spaß und er hofft, bald wieder gemeinsame Projekte umzusetzen.
Christoph Lehmann-Eschenhorns Ausbildungsbetrieb, die Wirthwein Brandenburg GmbH & Co. KG gehört zur weltweit tätigen Wirthwein-Gruppe. Das Familienunternehmen mit Stammsitz in Creglingen, Baden-Württemberg, fertigt an insgesamt 22 Standorten mit über 3.650 Mitarbeitern in Europa, Asien und den USA komplexe Komponenten und Baugruppen aus Kunststoff. Am Standort in Brandenburg-Kirchmöser beschäftigt der Kunststoff-Spezialist rund 70 Mitarbeiter, am Standort im chinesischen Kunshan sind es 150 Beschäftigt.