Diversifikation wichtig in Zeiten globaler Herausforderungen
Sasbach. Nachdem die damalige Weltwirtschaftskrise zur Insolvenz der Thermoplast Technik Deutschland Holding GmbH & Co. KG (ttb-group) geführt hatte, hat die Wirthwein AG mit Wirkung zum 1. März 2012 unter anderem über die neu gegründete Tochtergesellschaft Wirthwein Sasbach GmbH & Co. KG wesentliche Vermögensgegenstände eines der bekanntesten Thermoplastverarbeiters in Europa übernommen. Das Wirthwein-Tochterunternehmen in Sasbach feiert in diesem Jahr deshalb sein zehnjähriges Firmenjubiläum und auch ein Jahrzehnt später ist die gesamtwirtschaftliche Lage turbulent.
Ursprünglich war das neugegründete Unternehmen im badischen Ortenaukreis ausschließlich für die Automobilbranche tätig, inzwischen ist die Kundenstruktur breiter diversifiziert. Auf 3.500 m² produzieren aktuell rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mithilfe von 13 Spritzgießmaschinen Kunststoffkomponenten für die Geschäftsfelder Automotive, Elektro- und Hausgeräteindustrie.
Blick zurück
Am badischen Standort galt es zunächst, die Abrufzahlen des neu gegründeten Tochterunternehmens zu stabilisieren. In der Anfangszeit konnte dank einer Produktionsverlagerung vom Stammsitz Creglingen, Main-Tauber-Kreis, in die Ortenau ein strategisch wichtiger Neukunde in Sasbach aufgebaut werden. Aufgrund der erwarteten positiven Entwicklung der Abrufzahlen sowie der angestrebten Diversifizierung des Produktportfolios wurde ein Jahr nach der Gründung des Standortes mit der Projektierung einer neuen Logistikhalle begonnen, welche im Frühjahr 2015 in Betrieb genommen werden konnte. Bedingt durch die gute Auftragslage, konnten 2016 sieben neue Arbeitsplätze in Sasbach geschaffen werden, was auch auf ein neues Großprojekt des ersten Hausgerätekunden am Standort zurückzuführen war.
Das Jahr 2017 war geprägt durch eine Umstrukturierung des Produktions- und Logistikbereichs. Im Zuge der Standardisierung von Arbeitsabläufen wurden die Maschinenarbeitsplätze einheitlich gestaltet und Maßnahmen zur Erhöhung der Arbeitssicherheit umgesetzt. Im darauffolgenden Jahr wurde in weitere technische Verbesserungen des Produktions- und Logistikbereichs investiert. In enger Zusammenarbeit verschiedener Abteilungen konnte das Sasbacher Team 2018 mit dem Zuschlag für die Fertigung eines Lüfterrads außerdem das dritte Geschäftsfeld - Elektroindustrie - für sich gewinnen. Optimierungsmaßnahmen gemäß des Lean-Leitgedankens „Werte ohne Verschwendung“ zu erschaffen, finden sich seit jeher im Fokus von Wirthwein in Sasbach. Hierzu zählt beispielsweise die Umsetzung einer vollautomatischen Wuchtkontrolle und -korrektur während des Spritzgießprozesses, die 2020 in Betrieb genommen werden konnte.
Erneut turbulente Zeiten
Von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie im Frühjahr 2020 war die Wirthwein Sasbach GmbH & Co. KG gleich in mehrfacher Hinsicht betroffen. Zum einen machten die durch den ersten Lockdown bedingten fehlenden Bedarfe der Kunden dem Werk zu schaffen, zum anderen die geographische Lage nahe der französischen Grenze. Insbesondere die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die grenzüberschreitend pendeln, erfuhren durch die verschärften Grenzkontrollen und damit einhergehenden, zum Teil stundenlagen, Staus eine enorme Zusatzbelastung.
Die Finalisierung mehrerer Neuprojekte ließ Werkleiter Markus Kropp trotzdem zuversichtlich in die Zukunft blicken. Der positive Trend vom Ende des Vorjahres setzte sich 2021 zunächst fort, bis die wirtschaftlichen Folgen der vorangegangen Krisen, und nicht zuletzt die Auswirkungen der aktuellen Situation in der Ukraine auch den im Ortenaukreis gelegen Standort wieder einholten. Dennoch ist Werkleiter Markus Kropp für die künftige Entwicklung in Sasbach positiv gestimmt, sind die aktuellen Anfragevolumina für potentielle Neuaufträge doch sehr vielversprechend.
In diesen erneut turbulenten Zeiten nutzt Wirthwein das zehnjährige Jubiläum um allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre hervorragende Arbeit und ihr Engagement herzlich zu danken. „Dank des besonderen Zusammenhalts meines Sasbacher Teams werden wir auch die aktuellen Herausforderungen gemeinsam bewältigen. Technische Entwicklungen und Innovationen sind das eine, aber vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen den Unterschied“, so Werkleiter Markus Kropp voller Stolz über sein Team.