10 Jahre Wirthwein Crimmitschau

Die Wirthwein Crimmitschau GmbH & Co. KG aus der Vogelperspektive.

Wir-Gefühl in Zeiten des beständigen Wandels und globaler Herausforderungen besonders wichtig

Crimmitschau. Mit Wirkung zum 01. März 2012 hat die Wirthwein AG mit Stammsitz in Creglingen unter anderem über die neu gegründete Tochtergesellschaft Wirthwein Crimmitschau GmbH & Co. KG wesentliche Vermögensgegenstände der Thermoplast Technik Deutschland Holding GmbH & Co. KG (ttb-group) erworben, nachdem die damalige Wirtschaftskrise und der enorme Preisdruck der Automobilindustrie zur Insolvenz eines der führenden Thermoplastverarbeiters in Europa geführt hatte. Das Unternehmen im sächsischen Crimmitschau feiert deshalb in diesen Wochen sein zehnjähriges Firmenjubiläum und erneut sind die Zeiten sehr turbulent.

Mit der Gründung des Crimmitschauer Standortes wuchs die Unternehmensgruppe Wirthwein um einen weiteren Standort, welcher im Bereich Kunststoffspritzguss für die Automobilbranche tätig ist. Die bestehende Kundenstruktur des sächsischen Standorts integrierte sich nahtlos in das von Wirthwein aufgebaute Kunden- und Produktportfolio. Neben der genannten Sparte Automotive ist die seit 1949 familiengeführte Wirthwein-Unternehmensgruppe zudem in den Geschäftsfeldern Bahn, Energie, Hausgeräte, Medizintechnik und Innenausbau aktiv.

Beständiger Wandel

Die Geschichte des in der sächsischen Kreisstadt Crimmitschau gelegenen Unternehmens ist geprägt durch einen beständigen Wandel. Kurz nach der Gründung durch Wirthwein begann eine umfassende Reorganisation und Optimierung des gesamten Material- und Fertigungsflusses. Als Ergebnis entstand ein neuer Produktionsbereich, der sich über zwei Hallen erstreckte und insgesamt 27 Spritzgießmaschinen mit Zuhaltekräften von 25 bis 1.500 Tonnen beheimatete. Durch den neuen Fertigungsbereich wurden außerdem Anpassungen im Logistikbereich notwendig, sodass im Jahr 2014 mit der Planung einer neuen Logistikhalle begonnen wurde, welche bereits ein Jahr später im Rahmen eines Familienfestes feierlich eingeweiht werden konnte. Aufgrund des stetigen Wachstums konnte sich der Standort auch in den folgenden Jahren immer wieder vergrößern und beschäftigte sich fortlaufend mit der Optimierung bestehender Prozesse über alle Unternehmensbereiche hinweg. Im Jahr 2018 startete eine großangelegte Offensive zur Neustrukturierung des Maschinenparks, welche sich in den Jahren 2019 bis 2021 mit dem Projekt „Free Capacity“ fortsetzte. Im Rahmen dieses Projektes konnten erfolgreich sieben Altmaschinen entsorgt und deren Projekte auf die insgesamt 13 neuangeschafften Spritzgießmaschinen übertragen werden. Außerdem wurde in vier Montagezellen und eine weitere Verpackungsanlage investiert.

Neben den zahlreichen Umstrukturierungs- und Erweiterungsprojekten, welche die Crimmitschauer Belegschaft während der zehnjährigen Unternehmensgeschichte zusammen erfolgreich meisterte, zeigte sich das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch in vielen kleineren und größeren Einzelprojekten. In den Anfangsjahren des sächsischen Standorts konnte die Projektierungsphase einer in Eigenregie geplanten und umgesetzten Lüfterseparierungsanlage erfolgreich beendet werden, sodass seitdem die produzierten Lüfter von acht Maschinen vollautomatisch getrennt und der jeweiligen Verpackungsstation zugeordnet werden. Ein weiteres Großprojekt, welches die Crimmitschauer in enger Abstimmung mit zwei bekannten Kunden aus dem Automobilsektor realisierten, war die Installation einer großen vollautomatischen Montagezelle. Seit Anfang 2018 laufen bis zu 550.000 vollautomatisch zusammengebaute Module bestehend aus Lüfter, Zarge, Klappen und Motor vom Förderband der Montagezelle. Nach der erfolgreichen Projektumsetzung in Crimmitschau wurden die gesammelten Erfahrungen genutzt, um den Aufbau der „Schwesteranlage“ am spanischen Wirthwein-Standort in Zaragoza möglichst effizient zu realisieren.

Globale Herausforderungen

Obwohl der 13. Standort der Wirthwein-Unternehmensgruppe während des letzten Jahrzehnts kontinuierlich gewachsen und durch fortlaufende Optimierungen für die Zukunft gut gerüstet ist, müssen die Crimmitschauer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktuell wieder einmal Durchhaltevermögen beweisen: die Auswirkungen der Lockdowns der Covid-19-Pandemie sowie die vorübergehenden Schließungen vieler Werke namhafter Automobilhersteller durch den Ukrainekrieg haben sich in einem deutlichen Absatzrückgang bemerkbar gemacht. Aktuell arbeiten 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am sächsischen Standort, die natürlich alle darauf hoffen, dass die beiden globalen Krisen schnellstmöglich überwunden werden können. Mithilfe von 33 Spritzgießmaschinen sowie diversen vollautomatisierten Montageanlagen produziert das Unternehmen auf rund 9.000 m2 Kunststoffkomponenten für verschiedene Automotive-Kunden.

„Wir“ wird am Crimmitschauer Standort gelebt

Gerade wegen des ständigen Wandels, den die technologiestarke Ausrichtung des Standorts mit sich bringt, ist Werkleiterin Dr. Maike Gruschwitz abteilungsübergreifendes Teamwork besonders wichtig. Unter anderem mit der Einführung von hausinternen Workshops im Bereich der Produktion wurden im Laufe der letzten zehn Jahre vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten geschaffen. Bis September 2021 sind insgesamt 47 junge Menschen in fünf Ausbildungsberufen bei Wirthwein Crimmitschau ins Berufsleben gestartet, was einer Ausbildungsquote von rund 10 Prozent entspricht. Die Bemühungen des Crimmitschauer Standorts wurden 2015 erstmalig und 2021 erneut durch die Auszeichnung als „Vorbildlicher Ausbildungsbetrieb“ seitens der IHK Chemnitz anerkannt. In diesen erneut turbulenten Zeiten nutzt Wirthwein das zehnjährige Jubiläum, um allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre hervorragende Arbeit und ihr Engagement herzlich zu danken!

 

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